ADHS-Organisation elpos Schweiz

Häufig gestellte Fragen

Häufige Fragen rund um den Umgang mit ADHS

ADHS-Organisation elpos Zürich – Beratung

Die gute Nachricht: Das Gehirn lässt sich verändern und trainieren. Drei Bereiche sind dabei besonders wichtig.

Impulskontrolle

Sie hilft unter anderem, irrelevante Informationen oder Störreize zu kontrollieren und unnötige Handlungen zu unterdrücken.

Arbeitsgedächtnis

Das Arbeitsgedächtnis hilft, Informationen kurzfristig und in sinnvoller Reihenfolge im Kopf zu behalten

Flexibilität

Flexibilität hilft, sich schnell auf neue Situationen einstellen zu können und effizient zwischen Aufgaben hin und her zu wechseln.

Die bedarfsgerechte Behandlung hilft, alle Bereiche zu trainieren.

Die Symptome von ADHS (mit Hyperaktivität) werden eher als impulsiv, hibbelig und überdreht beschrieben. ADS beschreibt den hypoaktiven Typ. 

Mögliche Symptome des hypoaktiven Typs (ADS):

  • Ruhig und verträumt
  • Unkonzentriert
  • Hat Störungen in der Feinmotorik
  • Ist leicht ablenkbar und verträumt
  • Hört schlecht, das heisst, es hört gut, aber denkt und reagiert oft langsam
  • Vergisst viel, es hat eine Merk- und Filterschwäche
  • Ist affektlabil und weint leicht
  • Regt sich schnell auf und ist schnell gekränkt
  • Fühlt sich ungeliebt und missverstanden
  • Macht stundenlang Hausaufgaben und arbeitet in der Schule zu langsam
  • Zeigt oft Ängste und Schuldgefühle

 

Quelle: Helga Simchen: ADS. Unkonzentriert, verträumt, zu langsam und viele Fehler im Diktat

 

ADHS und die Begrifflichkeit

Die ADHS-Organiation elpos Schweiz schreibt in den eigenen Texten immer ADHS und schliesst das ganze Spektrum mit ein. Das heisst, dass mit ADHS immer auch AD(H)s, ADS, POS, Hyperkinetische Störung mitgemeint sind.

Ein wichtiger Beitrag zum Erfolg kann die multimodale Therapie sein. Stellen Sie sich eine Art Baukasten vor. Es hat mehr Werkzeuge drin als man benötigt und man kann gezielt jene aussuchen, welche Erfolg versprechen. Sie können die Werkzeuge einzeln verwenden oder kombinieren. Die wichtigsten Werkzeuge sind:

  • Psychoedukation (Aufklärung und Beratung des gesamten Umfelds)
  • Interventionen zur Verringerung der Symptomatik. Heisst: Ein Umfeld schaffen, welches Menschen mit ADHS mehr Ruhe ermöglicht.
  • Kognitive Verhaltenstherapien
  • Ergotherapie
  • Medikamente können dazugehören, müssen aber nicht. Kontaktieren Sie hierzu Ihren behandelnden Arzt.

Weitere Informationen finden Sie hier. Wenden Sie sich bei Fragen an unsere regionalen Fachstellen.

Wir bieten Ihnen:

  • Fundierte und ganzheitliche Informationen zum Thema ADHS
  • Beratung bei Erziehungs-, Familien- und Partnerschafts- und Berufsproblemen
  • Beratung im Zusammenhang mit der Schule
  • Triage von Fachstellen, Fachpersonen, Institutionen
  • ADHS-Coaching oder Trainingsmodule
  • Referate, Workshops
  • Führung von ADHS-Gesprächsgruppen
  • Kinderferienlager oder Weekends
  • Sportliche Aktivitäten für Kinder mit ADHS

 

Kontaktieren Sie uns für eine persönliche Beratung!

Sechs Grundsätze dienen als Orientierung für den Umgang mit ADHS.

  • Positiv Denken
    Erzählen Sie sich jeden Abend gegenseitig oder schreiben Sie auf, was an diesem Tag besonders schön war.
  • Sich selbst Gutes tun
    Schaffen Sie sich und für Ihre Familie Ruheinseln. Findne Sie heraus was Ihnen und Ihrer Familie guttut.
  • Ruhe bewahren
    Lassen Sie sich Zeit für die nächsten Schritte – niemand ist perfekt.
  • Strukturen schaffen
    Klare Regeln aufstellen und konsequent sein. Zeit einteilen in Essenszeit, Familienzeit, Arbeit/Schule, Freizeit…
  • Hilfe annehmen
    Wir vermitteln Ihnen Fachpersonen, bieten Gesprächsgruppen für den Austausch mit Gleichgesinnten, Vorträge und Referate sowie Coaching-Angebot. Kontaktieren Sie uns!
  • Sich bewegen
    Verbringen Sie viel Zeit in der Natur, für sich alleine oder als Familie. Durch Bewegung entsteht Entspannung.

Unter Nachteilsausgleich werden individuelle, spezifische Massnahmen verstanden, welche zum Ziel haben, behinderungsbedingte Nachteile auszugleichen. Dadurch soll die Chancengleichheit sichergestellt werden. Das kann zum Beispiel mehr Zeit für Prüfungen oder Hilfsmittel sein.

Grundsätzlich gilt: Es gibt keine Auskunftspflicht über ADHS. Dies können Sie im Memorandum nachlesen.

 

Je nach Situation hilft es jedoch, offen mit den Vorgesetzten zu sein. So entsteht eine Vertrauensbasis und es kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. 

Prinzipiell ja. Fachpersonen haben verschiedentlich darauf hingewiesen, dass ihrer Erfahrung nach ADHS-Betroffene mit gut eingestellten Medikamenten konzentrierter und damit weniger riskant Auto fahren als ohne. Nun sieht die schweizerische Gesetzgebung aber vor dass: «Eine schwere Widerhandlung begeht, wer wegen Betäubungs- oder Arzneimitteleinfluss oder aus anderen Gründen fahrunfähig ist und in diesem Zustand ein Motorfahrzeug führt.» elpos empfiehlt, sich mit dem behandelnden Arzt zu besprechen und eine Bescheinigung (Rezept) mitzuführen (siehe Reisen), damit es bei einer Kontrolle keine Probleme gibt.

Um mit Stimulanzien im Gepäck unbesorgt in die Ferien verreisen zu können, braucht es Formulare welche vom behandelnden Arzt kurz vor der Abreise ausgefüllt und unterzeichnet werden müssen. (Eine Bescheinigung, welche älter als ein halbes Jahr ist, wird möglicherweise nicht anerkannt).
Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an, oder laden Sie die hier aufgeführten Formulare herunter, füllen diese so gut es geht aus und lassen diese dann vom behandelnden Arzt unterschreiben. 

Weitere Infos finden Sie mittels unseres Merkblatts.